Fragen und Antworten zur Bone and Joint Decade

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Was ist die Bone and Joint Decade ?

Orthopäden, Unfallchirurgen, Rheumatologen und Vertreter weiterer medizinischer Verbände und Patientenorganisationen haben sich weltweit zusammengeschlossen, um die Lebensqualität von Erwachsenen und Kindern mit Erkrankungen und Verletzungen der Haltungs- und Bewegungsorgane zu verbessern.

Was sind die Ziele der Bone and Joint Decade ?

  • Gesundheitsbewusstes Verhalten bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen fördern
  • Evidenz basierte Präventions-, Diagnose-, Therapie- und Rehabilitationsstrategien umsetzen
  • Gesundheitssystem von den steigenden Kosten für Erkrankungen der Haltungs- und Bewegungsorgane entlasten
  • Patientenorientierte Forschung fördern
  • Forschungsinvestitionen und Ausbildungsumfang an die Belastung durch diese Krankheiten anpassen

Um welche Erkrankungen handelt es sich bei der Bone and Joint Decade ?

Die Bone and Joint Decade umfasst alle Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates. Das sind Gelenkerkrankungen, Osteoporose, Rheumatoide Arthritis, Wirbelsäulenerkrankungen, Verletzungen der Knochen und Gelenke sowie deformierende Erkrankungen bei Erwachsenen und Kindern.

Wie sieht weltweit der aktuelle Status dieser Initiative aus ?

  • Unterstützung durch mehr als 900 wissenschaftlichen Gesellschaften, Institutionen und Patientenorganisationen weltweit
  • 60 Nationen haben ein interdisziplinäres Nationales Aktionskomitee gegründet, in weiteren 35 Ländern stellt ein Nationaler Koordinator ein Aktionskomitee zusammen.
  • Offizielle Eröffnung durch die Bundesministerin für Gesundheit, Frau Andrea Fischer, am 11.12.2000
  • Offizielle Unterstützung durch 60 nationale Regierungen weltweit
  • Offizielle Unterstützung durch den Generalsekretär der UN, Kofi Annan am 30.11.1999
  • Offizielle Kooperation mit der WHO (Weltgesundheitsorganisation) für das „Burden of Disease“ Projekt
  • Offizielle Kooperation mit der UNO und Weltbank im Rahmen des „Global Road Safety“ Programmes

Warum wurden gerade die Erkrankungen und Verletzungen der Haltungs- und Bewegungsorgane in den Mittelpunkt der Dekade gestellt ?

Weltweit leiden mehrere hundert Millionen Menschen unter diesen Krankheiten, die enorme Kosten für das Gesundheitswesen und die Gesellschaft bedeuten. Diese Zahl wird durch die deutliche Zunahme der Älteren in der Bevölkerung rapide zunehmen.

  • Weltweit sind Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates die häufigste Ursache für Behinderungen und chronische Schmerzen
  • In Deutschland werden allein die direkten Kosten durch Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes für 2002 auf 25 Mrd. EURO geschätzt, durch Verletzungen des Haltungs- und Bewegungsapparates kommen weitere Kosten von mehr als 10,5 Mrd. EURO dazu
  • In Deutschland werden mehr als die Hälfte
    - aller Frauen und 15% aller Männer älter als 65 Jahre eine osteoporotische Fraktur erleiden
    - aller Männer und Frauen älter als 60 Jahre an Arthrose erkranken
    - aller Männer und Frauen älter als 30 Jahre über Rückenbeschwerden klagen
  • Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungungsapparates stehen in Deutschland an erster Stelle aller Arztkontakt. Sie sind Ursache für:
    - 40 % aller Arbeitsunfähigkeiten
    - 40 % aller verlorenen Arbeitsjahre
    - 25 % aller frühzeitiger Berentungen
  • Erkrankungen der Bewegungsorgane hindern viele Kinder und Jugendliche an einer normalen Entwicklung
  • Folgen von Verkehrsunfällen werden 2010 in den Entwicklungsländern mehr als 25% der Kosten im Gesundheitswesens ausmachen und belaufen sich damit auf das 2-3fache der gesamten Entwicklungshilfegelder

Was ist das „Burden of Musculoskeletal Disease“ ?

Die Belastung durch diese Erkrankungen (burden of disease) bezieht sich auf die Kombination von Inzidenz und Prävalenz, Einfluss auf die Lebensqualität und die Kosten für die Gesellschaft. Eine Arbeitsgruppe des internationalen Lenkungsgremiums der Dekade trägt in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation die vorhanden Daten zusammen. Im Rahmen eines „Burden of Disease“ Workshop im Januar 2000 in Genf wurde der aktuelle Stand präsentiert und Kriterien für die weitere Analyse und Dokumentation festgelegt. Dieses ermöglicht nun den einzelnen Ländern die nationale Belastung zu analysieren.

Wo sind weitere Informationen zur Bone and Joint Decade zu bekommen ?

Hintergrundinformationen zur Entstehung und der aktuelle Stand der weltweiten Initiative sind auf der Homepage (www.bjdonline.org) des internationalen Lenkungsgremiums zu finden.

Weitere Auskünfte sind über das Büro des Deutschen Netzwerkes der Bone and Joint Decade (Kantstr. 13, 10623 Berlin, Tel.: 030 – 797 444 44) zu erhalten.

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